Wenige Wochen später wurde sie scheinschwanger. Eigentlich nicht schlimm, aber bei ihr war es wirklich übel. Sie wollte nicht mehr fressen, nicht mehr nach draussen, nicht spielen. Sie war kaum ansprechbar, lag winselnd und hechelnd in ihrem Korb und ihr Gesäuge war geschwollen, heiß und rot. Milch tropfte ununterbrochen  und am ganzen Bauch bildeten sich kleine Geschwulste.

Sie bekam Medikamente und wir die Empfehlung, sie nach Abklingen der Symptome kastrieren zu lassen.

Bei der Op sollten auch ihre Augen behandelt werden, die sich leider immer noch nicht gebessert hatten. So brauchte sie nur einmal in Narkose gelegt zu werden.

Die Op verlief nicht ganz ohne Komplikationen - nach einigen Minuten kam der TA zu mir raus um noch mal nachzufragen, ob Sandy wirklich noch nicht kastriert sei? Sie hätte da eine Narbe -(Erinnert ihr euch an den kleinen roten Strich am Bauch...?)

Na, sie war doch läufig gewesen und dann die schlimme Scheinschwangerschaft

Tja, es kam heraus, dass ein einzelner Eileiter noch drin war  - das bedeutete , der Schnitt musste vergrößert werden, denn das einzelne kleine Ding war nicht so leicht zu finden und schwer zu ereichen.

Die Augen sollten ja auch noch...

Ich konnte trotzdem in der Praxis warten und das kleine Mäuslein gleich wieder mitnehmen.

Sie sah schlimm aus!!

Die Narkose hat ihr auch ziemlich zugesetzt und ihren Kreislauf durcheinander gebracht.

Mit einer Wärmflasche wurde sie in eine Decke gekuschelt und alle paar Stunden stellten wir sie hin und liessen sie ein paar Schrittchen laufen, damit ihr Kreislauf stabil blieb.

Die Augen sahen furchtbar aus, dick geschwollen, blutunterlaufen -

Es hat einige Tage gedauert, bis sie wieder einigermassen fit war. Die Bauchwunde verheilte sehr gut, wir haben sehr gut auf sie aufgepasst, damit sie nicht dran rum leckt.

Nach 10 Tagen kamen die Fäden raus und es war geschafft.